TÄNZE
LINDY HOP
Lindy Hop ist ein Tanzstil aus der Swing-Ära, der Ende der 1920er bzw. in den frühen 1930er Jahren in den Ballrooms von New York – besonders im Savoy Ballroom in Harlem – entstand. Dort wurden Tänzer:innen unterschiedlichster Herkunft zusammengebracht und es entstand eine reiche Kultur des Tanzens, Musizierens und Experimentierens.
Charakteristisch für Lindy Hop sind weiche, fließende Bewegungen, wechselseitige Führung zwischen den Tanzpartner:innen, Off-Beats, Swing-Outs, Solo‐Freestyle‐Sequenzen sowie akrobatischere Elemente (zum Beispiel Luftschritte), wenn es gewünscht und möglich ist. Anders als in manchen anderen Tanzstilen gibt es keine starren Figurenfolgen – Improvisation und musikalische Interpretation stehen im Mittelpunkt.
Lindy Hop bietet Raum für eigene Ausdrucksformen: Wer Lust hat, kann kreativ werden – mit kleinen Drehungen, Variationen in Tempo und Rhythmus, mit Breaks, Slides, Charleston‐Einflüssen oder Solo‐Einlagen, je nachdem, wie die Musik einen packt.
BLUES
Blues Dance ist ein Paartanz, der eng mit der afroamerikanischen Bluesmusik des frühen 20. Jahrhunderts verbunden ist. Er entstand in den Südstaaten der USA und entwickelte sich in den Clubs und Bars der damaligen Zeit zu einem eigenständigen, vielfältigen Tanzstil.
Charakteristisch für Blues sind die enge Verbindung zur Musik, subtile Bewegungen, Erdung und ein starker Fokus auf das gemeinsame Fühlen des Rhythmus. Die Tänze sind oft improvisiert und passen sich der Stimmung des jeweiligen Musikstücks an – mal ruhig und innig, mal verspielt und kraftvoll.
Blues Dance bietet viel Raum für Ausdruck: Tänzer:innen interpretieren die Musik individuell, experimentieren mit Körperbewegungen, Haltung, Pausen und kleinen Variationen. Dabei entsteht ein Dialog zwischen Musik und Tanzpartner:innen, der Intimität und Kreativität miteinander verbindet.
BALBOA
Balboa ist ein Swingtanz, der in den 1920er- und 1930er-Jahren an der Westküste der USA – vor allem in den überfüllten Tanzsälen Kaliforniens – entstand. Weil die Räume oft voll waren und die Musik schnell gespielt wurde, entwickelte sich ein Tanzstil, der auf engem Raum getanzt wird und dennoch voller Energie steckt.
Charakteristisch für Balboa sind die aufrechte Haltung, das enge Partner-Feeling und die feinen, schnellen Fußarbeit-Variationen. Von außen wirkt der Tanz oft elegant und unaufgeregt, doch die Dynamik entsteht durch subtile Führungsimpulse und rhythmische Variationen, die Tänzer:innen miteinander teilen.
Balboa bietet viel Raum für Kreativität im Kleinen: raffinierte Schrittvariationen, Tempowechsel und das Spiel mit der Musik machen den Tanz abwechslungsreich und spannend – sowohl für die Tanzenden als auch für die Zuschauenden.
SHAG
Shag ist ein lebhafter Swingtanz, der in den 1920er- und 1930er-Jahren in den USA populär wurde. Es gibt verschiedene Varianten, am bekanntesten ist der Collegiate Shag, der vor allem unter jungen Leuten und auf schnellen Swing- und Jazzstücken getanzt wurde.
Charakteristisch für Shag sind die energiegeladenen Kicks, die aufrechte Haltung und das tänzerische Spiel mit Geschwindigkeit und Rhythmus. Durch seine klare Grundstruktur lässt sich der Tanz schnell lernen – und schon bald entstehen kreative Variationen, die Spaß und Ausdauer gleichermaßen fordern.
Shag vermittelt pure Lebensfreude: mit seiner spritzigen Dynamik, dem lockeren Charakter und der Möglichkeit, zur schnellen Musik richtig „Gas zu geben“, begeistert er Tänzer:innen bis heute und sorgt auf jeder Tanzfläche für gute Laune.
SOLO JAZZ
Solo Jazz – auch Authentic Jazz genannt – ist ein Tanzstil, der in den 1920er- und 1930er-Jahren in den afroamerikanischen Communities der USA entstand. Er wird alleine getanzt und ist eng mit der Swing- und Jazzmusik jener Zeit verbunden.
Charakteristisch für Solo Jazz sind rhythmische Variationen, spielerische Bewegungen und viel Raum für Improvisation. Bekannte Schritte wie der Suzie Q, Shorty George oder die Fall Off the Log gehören ebenso dazu wie ganze Routinen, zum Beispiel die Shim Sham oder der Big Apple.
Solo Jazz stärkt das eigene Rhythmusgefühl, erweitert das tänzerische Repertoire und macht einfach Spaß. Er lässt sich sowohl solo tanzen als auch wunderbar in Paartänze wie Lindy Hop oder Charleston einbauen – und eröffnet so eine große Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten.